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Schweiz: Mehr Selbständigkeit und Unabhängigkeit wagen - Ein Kommentar


Die Schweiz feiert heute, am 1. August 2015, ihren 724. Geburtstag. Ein Grund zum Feiern, aber auch ein Grund zum nachdenklich sein. Denn die Freiheit und der Wohlstand, die wir heute geniessen können, sind keine Selbstverständlichkeit...


Es waren ausgerechnet die Worte des russischen Präsidenten, Wladimir Putins, die in einem kürzlich erschienenen Interview einen Stein ins Rollen brachten. Putin spricht dabei genau das an, was dem gesamten europäischen Kontinent abhanden gekommen ist: Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Auch die Schweiz ist davon betroffen. So wird immer mehr Ware aus dem Ausland importiert, die wir eigentlich selbst herstellen können. Gerade im Bereich Lebensmittel ist dies spürbar, was zur Folge hat, dass Schweizer Landwirte immer mehr zu kurz kommen. Alles muss 365 Tage und 24 Stunden am Tag erhältlich sein – so lautet die neue Doktrin. Doch brauchen wir das wirklich? Je mehr unser Land importiert desto abhängiger wird es. Und je abhängiger es wird desto erpressbarer. So hätte es die Europäische Union gern. Nur, das Schweizer Volk scheint es anders zu sehen.

Gefahr von zwei Seiten

Wie es SVP-Bundesrat Ueli Maurer vor wenigen Tagen treffend sagte: «Gefahr droht von zwei Seiten her. Einerseits durch Druck aus dem Ausland, wie wir das in den letzten Jahren erlebt haben. Andererseits durch gewisse Kreise im Inland, die unser Land immer enger an die EU anbinden möchten.» Damit meint Bundesrat Maurer einerseits seine sechs Bundesratskollegen, andererseits Institutionen wie den Club Helvetique, die einen EU-Beitritt der Schweiz begrüssen. Es gibt aber noch eine weitere Gefahr, die aus dem Innern kommt: Die Zahl der Behörden und Beamten hat in den letzten Jahren zugenommen. Man kann sich fragen, welche Aufgaben denn diese übernehmen, die unserem Land dienlich sein würden. Leider sind diese Behörden dem Volk in keiner Weise dienlich, im Gegenteil: wir erleben eine zunehmende Knechtung des Volks. Eine Knechtung wie wir sie seit der Gründung der Eidgenossenschaft 1291 nicht mehr hatten. Ein Beispiel dafür wäre die sogenannte KESB – die Kinder- und Erwachsenenschutz-Behörde – (wobei der Ausdruck «Kindes-Entführung staatlich bewilligt» passender wäre). Die vor wenigen Jahren ins Leben gerufene Behörde mag in letzter Zeit viel von sich reden. Seit Beginn dieses Jahres kam es zu Zwischenfällen gravierenden Ausmasses. Familien, die von einander getrennt wurden; Mütter, die aus lauter Verzweiflung ihre eigenen Kinder umbringen; oder Familien, die mit ihren Kindern ins Ausland fliehen, um diesen Behörden-Terror zu entkommen. Das alles klingt auf den ersten Blick ziemlich abenteuerlich – ja, geradezu absurd. Aber es passiert hier, hier in der Schweiz. In einem Land, in dem angeblich Freiheit und Selbstbestimmung herrschen sollte. Das macht nachdenklich.

Empört Euch!

Gerade in diesen schwierigen Zeiten spielt der 1. August eine wichtige Rolle für uns Schweizer. Denn dieser Tag macht uns bewusst, dass es Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung nicht umsonst gibt. Es war ein jahrhundertelanger Kampf, von der Gründung, die Schlacht am Morgarten, das Scheitern in Mariagno, die Unabhängigkeit im Westfälischen Frieden und die Gründung des modernen Bundesstaats 1848. Das alles waren Zwischenstationen, die die Schweiz zu dem machten, was sie heute ist. Doch damit ist es nicht getan! Der Kampf um die Demokratie ist ein ständiger Kampf, sei es gegen die zunehmende Behörden-Willkür oder gegen Angriffe von Aussen. Was die Verteidigung unserer europäischen und schweizerischen Werte betrifft, können wir doch einiges von unserem nördlichen Nachbarn Deutschland abschauen. Denn die Deutschen setzen sich schneller zur Wehr – die Demonstrationen zu PEGIDA machen es uns deutlich. Hierzu machen wir Eidgenossen leider gerne etwas zu oft die Faust im Sack. Von dieser (Un)Sitte sollten wir Abschied nehmen und stattdessen das Heft wieder in die Hand nehmen. Sie verstehen es richtig, lieber Leser! Was die Autorin dieser Zeilen sagen will: Empören Sie sich – und das bitte laut und deutlich! Jeder einzelne Bürger ist da gemeint. In diesem Jahr finden die Parlamentswahlen statt. Wir haben es in der Hand, die Leute zu wählen die unserem Land nützen und Leute abzuwählen, die uns mehr schaden. Aber da sollte jeder Bürger seine Pflicht tun und an die Urne gehen. Das ist eine Form des Protests. Die zweite Form ist die Strasse. Die Berliner Mauer wäre 1989 nie gefallen, wenn die Menschen nicht auf die Strasse gegangen wären und ein menschenverachtendes System unblutig zu beenden. Verleihen wir unserer Empörung Ausdruck. Die Gechichte unseres Landes sollte uns dazu inspirieren, eben nicht aufzugeben und zu resignieren. Die Autorin dieser Zeilen will Sie daher nun einladen, der Obrigkeit klarzumachen: «Wir sind das Volk!» Beherzigen wir die Worte des russischen Präsidenten und fangen an, mehr Selbständigkeit und Unabhängigkeit zu wagen. Und dies geht nicht allein – und sie sind da nicht allein, lieber Leser! Viele Schweizer Bürger haben genug, tun wir uns zusammen und empören uns gemeinsam. Ganz nach dem Wahlspruch unserer Heimat: «Unus pro omnibus, omnes pro uno» - «Einer für alle, alle für einen!»

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